Vielleicht ist das technisch möglich, scheint aber aufwendig zu sein. Der normale, also nicht extra lautgestellte Verbrenner ist ja schon im Leerlauf deutlich hörbar. Das mit den Abrollgeräuschen mag stimmen, aber die hängen eben auch von der Geschwindigkeit ab und die Abrollgeräusche eines Verbrenners übertonen den Antrieb wohl in der Regel erst bei außerörtlichen Geschwindigkeiten. Ich denke schon, dass man da innerorts viel gewinnen könnte.
Da habe ich durchgängig gegenteilige Erfahrungen gemacht und auch was ich so in anderen Foren lese oder in den (seltenen) professionelleren Auseinandersetzungen mit dem Thema kommt zu dem Schluss, dass spätestens ab 30 km/h das Abrollgeräusch überwiegt. Und das sind die Betrachtungen für die Verkehrssicherheit, wo es vor allem um das hören näherkommender Autos, also der Lärmpegel "von vorn" geht. Seitlich, was für Anwohner zählt, ist meiner Erfahrung nach schon bei 10-20 km/h das Reifengeräusch dominierend. Zumindest höre ich da ruhig laufende Motoren nicht mehr raus und ältere Batterieautos sind vergleichbar laut. (Neue machen künstliche Geräusche, die lauter sind.)
Im (fast) Stillstand sinkt das Abrollgeräusch natürlich irgendwann auf Null und alles andere wird hörbar. In der Stadt ist das aber nur selten der laufende Motor des Fahrzeugs, sondern eher der rollende Verkehr, der immer irgendwo in der Nähe ist. Bei mir schaffen es regelmäßig Linienbusse, sich ungehört von hinten anzuschleichen, während ich mit dem Fahrrad an der Ampel warte. Die Reifen der querfahrenden Autos vor mir sind einfach so viel lauter, dass alles, was keinen großen, offenen Kühlergrill vorne hat (neben Bus, Bulli und Käfer reicht auch schon ein Passat B35 oder Cactus C4) darüber hinweg nicht mehr zu hören ist.
(Ausgenommen sind natürlich alle absichtlichen Krachmacher. Wer seinen Motor aufheulen lässt ist wesentlich lauter, klar. Busfahrer, die mit Vollgas anfahren auch. Aber das sagt eher was über die Einstellung der Leute zu Lärm und über die Fahrausbildung in Deutschland aus. Nicht über die technischen Möglichkeiten von Verbrennern.)
Naja, ohne Auspuff braucht man dann auch keine Lautsprecher mehr, da spart man gleich doppelt. Aber ja, da bin ich auf jeden Fall dabei. Es ist absurd, wie laut manche Autos sind und das Wissen, dass ein großer Teil des Lärms komplett unnötig ist, schlägt mir besonders sauer auf.
Ich hatte mal eine Unterhaltung mit jemandem aus dem Dunstkreis der damaligen VW-Entwicklungsabteilung. Die Lautsprecher im Abgastrakt wurden ursprünglich entwickelt, um die damals noch teils recht lauten Diesel mittels Gegenschall unhörbar zu machen.
Stattdessen kam das besprochene System dann erstmal im Audi TT zum Einsatz, damit der "sportlicher" (aka: LAUTER) als ein Durchschnitts-Vierzylinder klingt
.
Was heißt da schon begrenzt? Ich bin mir sicher, dass man bei entsprechend hohem Bedarf auch schneller ausbauen kann, selbst wenn die Hürden hoch sind. Und sind die Preise nicht völlig losgelöst von der Nachfrage wegen des Merit-Order-Prinzips so hoch?
Nö. Das Merrit-Order-Prinzip kann nur dann für hohe Preise sorgen, wenn die Kapazitäten der billigeren Anbieter zu 100% ausgereizt sind, aber immer noch ein paar Stromverbraucher übrig bleiben, die unbedingt jetzt Energie haben wollen. Und gemäß kapitalistischer Logik ist die satte Differenz zwischen den hohen Stromverkaufspreisen und den niedrigen Gestehungskosten der erneuerbaren in dieser Situation ein Riesenanreiz für weiteren Ausbau. Aber wenn man sich anguckt, dass allein die Organisation der Schwertransporte für eine Windkraftanlage Jahre dauern kann und jeder Furz zu einer Bauaufschiebung führt, wenn man nicht dutzende Kilometer von jeder menschlichen Aktivität entfernt bleibt (was im dichtbesiedelten Deutschland allenfalls in Nationalparks klappt), dann verlieren die Investoren ganz schnell die Lust und machen lieber was anderes. Kohlekraft in Indien oder so, Hauptsache die Rendite stimmt.
Die Nachfrage weiter zu steigern kann daran nichts ändern. Zumindest nicht, solange die Politik den Strompreis nicht auf 1 € oder höher explodieren lassen möchte, sodass man die Bauteile einfliegen lassen kann (CO2-Bilanz: fragwürdig). Aktuell verschenkt man sogar lieber Steuergelder, um die Preise (für selektive, verbrauchsintensive Gruppen...) weiter zu senken. Unter solchen Bedingungen führen zusätzliche Stromverbraucher (z.B. Batterieautos) nicht dazu, dass der Wert erneuerbaren Stroms steigt und deswegen mit mehr Geld schneller ausgebaut wird, sondern nur dazu, dass mehr billiger Strom ins Netz gepumpt wird: Kohle. Mit viel Glück und bei hohen CO2-Preisen vielleicht auch mal Gas, aber "hohe CO2-Preise" werden ja politisch ebenfalls blockiert.
Was ist denn falsch daran, dass wir momentan nun mal von Gasimporten abhängig sind und es nun mal nicht möglich ist, diese Abhängigkeit mal eben abzuschütteln?
Falsch ist,
wir wären von
russischen Gasimporten abhängig. Wir hatten schon vor der Aufhebung des Umweltschutzes Importmöglichkeiten aus anderen Quellen in ansehnlichem Umfange. Tatsächlich ist ein Teil der neuen LNG-Terminals bis heute nicht in Betrieb und die, die laufen, tun das nicht annähernd mit voller Auslastung, aber die Versorgungslage liegt trotzdem weit über Bedarf. Und auf der Abnehmerseite ist nur ein Teil des Gasverbrauchs überhaupt "für uns". Eine erhebliche Menge wird dagegen von der Industrie für Exportgüter verbraucht (einschließlich Exportstrom der Energieindustrie sowie Gasexporte). Wenn man beides gegeneinander aufrechnet, kommt man sehr schnell zu dem Schluss:
Spätestens ab dem zweiten von 4-5 LNG-Terminals ging es nicht mehr um die Grundversorgung und selbst beim ersten ging es nicht um "bauen oder erfrieren", sondern maximal um "Heizung runterdrehen
oder Festbeleuchtung abschalten". Hauptfokus des ganzen Habeckschen Ausbauwahns war nichts weiter als Profit.
Das ist in einer kapitalistischen Gesellschaft natürlich kein schlechtes Motiv ist und in den 99% seiner Zeit, in der er sich nicht um eine umwelftfreundliche, zukunftstaugliche Energieversorgung kümmert, ist es ja auch Habecks formeller Job, der Industrie maximale Profite zuzuschachern. Aber hier ging es ja nicht einmal um "Profit ja oder nein". Hier ging es um "Gefahr für Profit" ja oder nein. Bereits das Risiko, dass Profite sinken
könnten (letztlich sind sie sogar deutlich gesteigen) wog für unsere liebenswerte Regierung schwerer als Klimaschutz, Naturschutz, Friedenssicherung (Einkauf russischen LNGs...), Menschenrechte (Katar...) und Generationengerechtigkeit (Staatsverschuldung/Mehrausgaben) ZUSAMMEN.
Und was sind das für Leute, deren Profite unter solchen Entbehrungen vor jeglichem Risiko geschützt werden mussten? Die gleichen, die sich in den letzten Jahrzehnten eine goldene Nase an billigem Gas verdient haben. Auch als dessen enorme Klimafolgen (auf Augenhöhe mit Kohle) längst bekannt waren und als klar wurde, dass Georgien, die Ukraine, etc. die Zeche zahlen müssen, wenn man beim kleptomanischen Autokraten einkauft.
Deswegen wie ganz am Anfang mal gesagt: Spätestens ab 2022 hätte man konsequent eine Energiewende auf Erneuerbare durchziehen müssen. Unter in Kaufnahme eines gewissen Risikos, dass die staatlichen Gasreserven im Winter nur für Heizung und Grundversorgung reichen, während die bisherigen Putin-Profiteure im Worst Case (und auch nur dann!) ihre lukrative Exportproduktion einstellen müssen. Das schließlich eigentlich deren Risiko, nicht dass der Allgemeinheit. Spätestens seit 2014 hätte sich vorbereiten müssen, wer an stabilen Bedingungen interessiert ist.
Stattdessen hat die Ampel den Umweltschutz ausgesetzt, die Risikokosten mal wieder verallgemeinert und fleißig fossile Industrie aufgebaut. Das ist der bisherige Kernfokus der Energiepolitik der laufenden Regierung. Eine, gemessen an der Länge der bisherigen Amtszeit, fast noch schlechtere Bilanz als unter Merkel. (Auch wenn die sich absolut über ein vielfaches an Zeit mit der Zerstörung der deutschen Solarwirtschaft, der Fastzerstörung der Offshore-Windkraft, mit diversen Kohlekraftwerksneubauten und mit NS2 natürlich in der Summe mehr geleistet hat.)
Es ist natürlich jetzt hinterher leicht zu sagen, dass man die Terminals nicht oder nicht in dem Ausmaß wie damals angesetzt gebraucht hätte.
Zahlreiche Analysten fanden das leicht genug, um es von Anfang an zu sagen. Der erste Spatenstich war noch nicht gemacht, da hat die DUH schon geklagt (vergeblich, gegen die Notfallermächtigungsregelungen war kein Ankommen). Aber selbst nach dem der Winter 2022/2023 absolut glatt gelaufen ist, zieht Habeck die Nummer weiter durch und baut weitere LNG-Terminals für eine künftige Verbrauchssteigerung.
Ich dachte die Leute fahren Auto, weil man dann mehr Gepäck mitnehmen kann, man ein Transportmittel vor Ort hat und man flexibel ist. Wie passt das denn mit Fliegen zusammen? Aber ja, Fliegen ist auch immer noch viel zu billig und Bahnfahren ist immer noch viel zu teuer.
DAS frage ich mich auch immer wieder. Ich selbst nutze das Auto tatsächlich für Flexibilität und Transportmöglichkeiten und rechtfertige damit auch den grundsätzlichen Bedarf an Kompakten mit gewissen Fahrleistungen in einer zukünftigen Verkehrsplanung.
Aber in der Gegenwart begegnen wir nicht gerade wenige Leuten, die mit dicken SUVs durch die Gegend eiern und Sprüche ablassen wie: "die Bahn scheidet aus, die ist eh viel zu langsam und fliegen kann Tür zu Tür auch nicht so ganz mithalten" Oder, sobald es um Reichweiten von Batterieautos geht: "400-500 km müssen schons sein, aber alles darüber braucht doch kein Mensch. In den Urlaub fliegt man ja eh."
=> Diese Leute würden (noch) mehr fliegen, wenn du die Möglichkeiten der Autos einschränkt. Das ist so, auch wenn ich dir keine Logik dahinter nennen kann.
Ich persönlich habe in meinem ganzen Leben nur zweimal Flugreisen gemacht, bei denen das Ziel nicht auf einer Insel oder auf einem anderen Kontinent lag (und fünf nicht-Flugreisen, bei denen es das tat). Das eine war eine Gruppenreise mit zuviel Leuten (und arg viel Strecke) für PKW-Nutzung, zu wenig Leuten für Bus-Charter und viel zu viel Sportgepäck für öffentliche Verbindungen mit umsteigen. Das zweite Mal war eine Dienstreise, bei der ich auch nach längere Suche keine Bahnverbindung gefunden habe, die hin und zurück nicht mindestens 40 h länger und viermal so teuer gewesen wäre, was dem Chef bei weniger als 40 h vor Ort nicht so ganz angemessen erschien.
Wie sich dagegen einer freiwillig in die Sardinenbüchse quetschen kann, um z.B. nach Italien zu kommen oder gar um innerhalb Deutschlands zu reisen: KEINE AHNUNG.
Aber den Flugzahlen nach gibt es da sehr viel, von dem ich "keine Ahnung" habe. Diesen Winter ist bei mir ein inbound-Geschäftstermin abgsagt worden, weil der Flug des aus <600 km Entfernung anreisenden gecancellt wurde und die DLG mit Streik gedroht hatte.
Es ging meinem Verständnis nach darum, dass man auch langsamer fahren kann, um die Anzahl der Ladepausen zu senken. Ich weiß nicht, inwiefern ich das auf den Kopf stelle, wenn ich sage, dass man, falls man Angst hat, sein Recht, nur 60 zu fahren, umzusetzen, auch mit LKW-Geschwindigkeit schon deutlich effizienter unterwegs ist und dass man notfalls auch mit der fahren könnte, bevor man anfängt, über eine extra "Schleichspur" nachzudenken.
Ich habe diese extra im Kontext "60 fahren" erwähnt und du bist darauf eingegangen
.
Mein Hauptargument, dass lange Reisezeiten an sich ein Problem wären, hast du dagegen geflissentlich ignoriert.
Und ja: Es ist ein Problem.
Meine letzte Urlaubsrückfahrt hat real mit Verbenner z.B. 11 Stunden gedauert. Wenn ich mit einem mittelmäßigen Batterieauto 100 min für Fahrerwechsel/Pinkel-/Ladepausen rechne und das reale Geschwindigkeitsprofil bei 80 kappe, wären es 16 Stunden. Mit maximal 60 und 110 Minuten Pausen wären es 20 h. Das ist schlichtweg der Unterschied zwischen "locker an je einem Tag hin und zurück", "ich brauche 10% mehr Urlaubstage" und "kann ich nur mit 20% mehr Urlaubstagen planen".
Das kann gut sein, aber ist nicht die Fahrgeräuschmessung schlussendlich ausschlaggebend für die Zulassung? Das Standgeräusch scheint aus irgendwelchen Gründen nur bei Motorrädern zu interessieren.
Interessiert formell auch bei Autos, aber gilt halt nur für Leerlauf im Stand. Das man im Stand auch Vollgas geben kann, decken die Messungen entweder gar nicht ab oder lassen da im Rahmen von anfahren o.ä. sehr viel mehr zu. Meiner hat z.B. immerhin eine Drehzahlsperre bei 3000 U/min im Leerlauf, um den übelsten Poserlärm zu verhindern. Aber sobald ich nen Gang einlege ist die aufgehoben, auch wenn ich die Kupplung durchtrete. Der Lärm, den ich so schon bei 0 km/h machen, ist definitiv eine massive Ruhestörung und auch dauerhaft 3000 U/min wären schon in Industriegebieten auffällig. Ist aber offensichtlich legal und nicht einmal ein Sportmodell. Das gibts auch, hat doppelt so viel Motor und natürlich Klappe...
Standardmäßig bleibt er zu, das er leise ist...oder der Sportmodus ist drin, da bleibt er beim anmachen offen.
Und natürlich gibt es Leute, die immer im Sportmodus fahren, während der bei der Zulassung keine Rolle spielt. Aber selbst die normalen Modi machen i.d.R. auf, sobald man das Gaspedal durchtritt. Die Hersteller wissen schließlich, dass ihre Klientel gehört werden WILL.
Mit Leistung hat das dagegen nichts zu tun. Die für heutige Abgaswerte nötigen Kats und Partikelfilter sind afaik weitaus restriktiver als ein gut designter Schalldämpfer. Da senkt man den Gegendruck durch die Klappe also gar nicht mal so weit bzw. teilweise ist er schlichtweg vorher erhöht, weil man ein Auspuffrohr durch den ESD führt und das andere nur zur Klappe und von da direkt nach draußen. Das heißt bei geschlossener Klappe steht halb so viel Querschnitt zur Verfügung wie bei einer klappenlosen, leisen Auspuffanlage gleicher Größe. Der einzige Sinn von Klappenauspüffen, so wie sie verbaut werden, ist MEHR LÄRM. Genauso wie von Schallsystemen im Abgastakt, die man ja auch für leiser nutzen könnte, wenn man denn wollte. Und bei zusätzlichen Einspritzungen oder absichtlichen Fehlzündungen für Knallen, Burbels, etc. hört sowie jegliche Vernunft auf. Teilweise schädigt das sogar den Kat, gibt es aber trotzdem alles ab Werk.
(Und im Ausland gibt es sogar Auspuff-Einspritzanlagen
)
Ich lese jetzt überall alle 6 dB. Aber ja, das war irgendwie nicht die normale Dezibelskala. Aber jetzt fällt mir auch wieder ein, dass sich die Schalldruckskala alle 20 dB verzehnfacht, was auch zu einer Verdopplung alle 6 dB passt. Dann wären 5 dB gute drei Viertel lauter. Immer noch eine stattliche Toleranz.
6 dB ist ein Faustwert im niedrigen Bereich, glaube unterhalb von 40 dB(A). Aber jenseits von 100 braucht man gar nicht mehr drüber reden, dass ist richtig, richtig laut.
Ich persönlich wäre für ein Fahrverbot für alles, was mehr als 80 dB(A) in irgend eine Lage erreichen kann, ein Verkaufsverbot für alles was mehr als 60 dB(A) in regulären Fahrsituationen für mehr als zwei Sekunden erreicht (Vollgas bei voller Drehzahl ist halt laut, liegt aber nur bei extremen Beschleunigungsvorgängen kurz vorm Hochschalten an) und einen Führerscheinentzug für jeden, der mehr als 50 dB(A) ohne Grund abliefert.