custom case aus dem 3D-Drucker

Versuch Mal abseits der Presets zu arbeiten, auch bei stringing gibt es ja diverse Möglichkeiten, ich würde beispielsweise die Druckgeschwindigkeit bzw den retract anpassen
Hab ich mittlerweile auch gemacht, um weiterzuarbeiten, während mein Trockner in der Post ist. Der von DHL hat heute nicht mal geklingelt, hats direkt in die Filiale geworfen. :(
Der retract ist bei mir mit 3.2mm schon ziemlich hoch, aber das ist wohl Bowden-Extruder-typisch. Ich schraub lieber an der Temperatur als an allem anderen, mit 10°C weniger bekomme ich beinahe perfekte Ergebnisse, was stringing angeht. Mit PLA habe ich ja auch keine Stringing-Probleme, da sind die Oberflächen wie gebügelt.

Meine letzte Hürde sind die G1/4"-Gewinde für den AGB, wenn die fittings endlich in meine gedruckten Gewinde passen, muss ich nur noch die CAD-Dateien in druckbar umwandeln ( supports etc, die slicer-supports sind ja eher murks). Und dann fallen mir wahrscheinlich noch 10 andere Sachen auf, an denen ich noch schrauben könnte.
Ein Klebstoff für Plexiglas an PETG ist auch gefunden, nennt sich Methylmethacrylat. Der aufmerksame Hobbybastler wird bei der Abkürzung MMA schon hellhörig, richtig( ab hier folgt halbwissen), es handelt sich quasi um flüssiges Plexiglas/Acryl aka Polymethylmethacrylat(PMMA). Kriecht in jede Riefe und härtet dann da zu Plexiglas/Acryl aus und geht mit existierendem Plexiglas/Acryl eine sexy Bindung ein. Besser wirds net. Verkauft Henkel als Loctite Epoxy zumindest anderswo, hierzulande findet man es aber unter dem Fachbegriff auch auf einschlägigen Seiten, jetzt muss man nur drauf achten, das man das richtige erwischt.

Coole Idee. So ein großes Gehäuse dürfte sich auch nicht so aufheizen dass sogar PLA+ funktionieren sollte.
Wär mir trotzdem etwas zu spröde, ich bleib lieber bei PETG, dann muss ich mir in der Bahn oder so keine Sorgen machen.
Die Box da sieht echt gut aus. Sowas in der Größe habe ich noch für meinen mATX-Rechner vor, der wird quasi mein I/O-Hub für alles, was nicht in diesen Rechner passt ( BluRay-Laufwerk, 5,25"-Platten etc)
 
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Links und rechts eine Senkkopfschraube, der Deckel hat unten einen rundum laufenden Steg um Durchbiegen zu vermeiden, und ja, shell thickness 0.8, und das cubic-infill scheint durch.
Wollte schnell was haben und das Unterteil druckt ~24h.
 
Gibst Du zufällig Deine Dateien weiter? Ich würde gerne selber mitbasteln. Ich bin zwar nocht so ein Profi, aber ich bin am lernen. Benutze den Bambu Labs P1P und würde vermutlich PLA+ drucken.
 
Gibst Du zufällig Deine Dateien weiter? Ich würde gerne selber mitbasteln. Ich bin zwar nocht so ein Profi, aber ich bin am lernen. Benutze den Bambu Labs P1P und würde vermutlich PLA+ drucken.
Sobald ich es fertig gedruckt habe und mir sicher bin, das man es einfach in einen Slicer+3D-Drucker seiner Wahl schiebt und mit PETG gefüttert nur noch auf print drücken muss. Dann wandern die .step, .stls und gcode für den Prusa Mini+ auf printables.
PLA hat eine sehr niedrige Glasübergangstemperatur, da hätte ich Sorge, das dein Rechner sich beim zocken in einen unförmigen Haufen Plastik verwandelt. Es ist auch ziemlich spröde, einige Teile sind damit sehr filigran. PETG kannst du mit jedem Drucker, der PLA drucken kann, fast genau so gut drucken - du brauchst eventuell nur einen Filamenttrockner, wenn dein Drucker Spinnenweben beim drucken produziert. Da kann ich einen von Eibos empfehlen, der von eSUN geht demnächst zurück zu amazon. Völlig unnützes Gerät.
 
Ich kenne die Glasübergangstemperatur von PLA+ nicht, kann also sein dass das passt. Ich habe einige Teile in PLA gedruckt und die waren sehr spröde und nicht besonders belastbar, also machst du das dann auf eigene Gefahr.
 
IMG20230323233514[1].jpg
Nach längerer Funkstille liefere ich hier mal ein Bild des aktuellen Standes.

Dinge an denen ich noch feilen muss:
-Die Schrauben(gemäß ATX-Standard unc#6-32), die das Motherboard halten, werden aktuell nur ins Plastik gedreht. Da ich eh einen Stapel M4-Quadratmuttern verwende, ändere ich die Teile nochmal, sodass das MoBo mit M4-Schrauben befestigt wird. Das passt zumindest bei mir hervorragend, und die M4x5-Schrauben braucht man an anderer Stelle im Gehäuse auch. Da ich beim reinschrauben ein sehr unbefriedgiendes Gefühl hatte, traue ich Schraube in Plastik nicht zu, Stöße, wippen etc auszuhalten.
Heißt natürlich auch, das ich alles erneut drucken muss. Zum Glück gibt es Firmen, die PETG recyclen...
-Die Front-I/O-Header werden von dem Gehäuseteil unten rechts teilweise blockiert. Ein normaler header passt, aber ein USB3.0-Stecker ist zu lang und kommt nicht am Einhakmechanismus für den Schlitten für weitere 2,5"-Platten oder anderes Zubehör vorbei. Der Mechanismus muss noch ein Stück weiter nach vorne, sodass zumindest bei mir der Header für Front-USB3.0 passt.
-Der CPU-Kühler muss noch gedreht werden, sodass die Anschlüsse nach hinten gedreht sind. Ansonsten bekomme ich die EPDM-Schläuche nicht knickfrei von und zur CPU.
-Die Aufteilung des hinteren Endes in Mobo-Rahmen, GPU-Rahmen und PCI-E-Rahmen nervt mich, weil sie genau den PCIx1 Stecker blockiert, den ich gerne für ne WLAN/BT-Karte benutzt hätte. Also Rolle rückwärts und ein Teil draus machen. Die anfängliche Sorge bezüglich Steifigkeit ist aus dem Fenster, nachdem ich begriffen hatte, das Umfänge viel wichtiger als Infill sind. Mit 4x Hülle sind die Dinger so steif, da biegt nix mehr durch. Damit ist der anfängliche Gedanke, die zwei Teile mit unterschiedlichem Infill zu drucken, hinfällig.
-Alphacool fragen, an welcher Seite die Pumpe ansaugt und an welcher Seite das Wasser herauskommt. In der Anleitung habe ich dazu nichts gesehen.
- Das Linear Advance-Setting meines Druckers ist mist, ich habe überall ghosting und zu viel extrusion an den Ecken und Kanten.

Generell macht mir die Verschlauchung noch etwas Kopfschmerzen. Teilweise sind die Radi doch sehr eng. Eventuell muss ich Schlauchschellen und gedruckte 90°-Winkel benutzen. Die GPU bekommt eventuell auch noch 90°-fittings.
Außerdem komme ich immer mehr auf den Geschmack, die Holzplatte zu ersetzen und stattdessen die "Bodenplatte" mit den jeweiligen Ecken des Gehäuses mitzudrucken und alle 4 zusammenzuklicken, um ein Teil zu produzieren.

Das Gehäuse wirkt auch auf dem Computermonitor deutlich kleiner, als es in echt ist - Es ist zwar immer noch so minimal wie möglich, während es ein ATX-Motherboard benutzt und ausreichend Kühlung bereitstellt, aber ein Silverstone SG13 ist es auch nicht gerade.
 
Achso - Ich hab mir meine CAD-Datei mit einer unvorsichtigen Änderung sehr weit oben in der Zeichnungs-Historie dank TNP zerschossen. Bevor also irgendwas weiteres passieren kann, muss ich erst einmal rausfinden, wie ich das wieder repariert bekomme.
 
Achso - Ich hab mir meine CAD-Datei mit einer unvorsichtigen Änderung sehr weit oben in der Zeichnungs-Historie dank TNP zerschossen. Bevor also irgendwas weiteres passieren kann, muss ich erst einmal rausfinden, wie ich das wieder repariert bekomme.
Oh weh. Gutes Gelingen und starkes Projekt. Wenn ich es richtig rausgelesen habe, hast Du einen Prusa Mini oder?
 
Oh weh. Gutes Gelingen und starkes Projekt. Wenn ich es richtig rausgelesen habe, hast Du einen Prusa Mini oder?
das ist richtig, ja. Leider hatte der Drucker gestern einen thermal runaway und einen der Drucke ziemlich verbockt, ich bin mir noch nicht sicher warum. Der Widerstand der Heater-Kapsel will sich nicht so wirklich messen lassen - Filament entladen hat aber ohne Probleme funktioniert.
€: Ursache nicht gefunden, aber der Drucker funktioniert wieder.

Der Rest ist auf der Zielgeraden.
 
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Cooles Projekt, bin gespannt. Zum Material: ich würde für Cases auf keinen Fall etwas anderes als PETG verwenden, und zwar wegen der Brandgefahr, falls doch mal was schief läuft. PLA brennt recht flott und intensiv und auch ABS brennt ab einer bestimmten Temperatur. PETG ist da deutlich sicherer. Es hat schon einen Grund, warum gekaufte Gehäuse voll mit Flammschutzmitteln sind.

Zur Genauigkeit durch Flowregelung: falls noch nicht erfolgt würde ich eine volle Kalibrierung des Druckers vornehmen. Mit den Beschreibungen von Teaching Tech ist das simpel und hat bei mir bisher jeden Drucker exakt eingestellt. https://teachingtechyt.github.io/calibration.html
 
Cooles Projekt, bin gespannt. Zum Material: ich würde für Cases auf keinen Fall etwas anderes als PETG verwenden, und zwar wegen der Brandgefahr, falls doch mal was schief läuft. PLA brennt recht flott und intensiv und auch ABS brennt ab einer bestimmten Temperatur. PETG ist da deutlich sicherer. Es hat schon einen Grund, warum gekaufte Gehäuse voll mit Flammschutzmitteln sind.

Zur Genauigkeit durch Flowregelung: falls noch nicht erfolgt würde ich eine volle Kalibrierung des Druckers vornehmen. Mit den Beschreibungen von Teaching Tech ist das simpel und hat bei mir bisher jeden Drucker exakt eingestellt. https://teachingtechyt.github.io/calibration.html
Das Problem am Prusa Mini+ ist der K-Factor des linear advance, also die Korrektur des Drucks in der Nozzle beim Beschleunigen und Abbremsen des Druckkopfes. Den müsste ich mal einstellen, der scheint bei PETG ein anderer zu sein als bei PLA und der Mini und Mini+ sind da wohl sehr empfindlich. Mit PLA bekomme ich wunderbare 90°-Winkel, mit PETG habe ich dagegen Probleme mit zu viel Extrusion an den Ecken, also Verdickungen, wo es rechtwinklig sein sollte.
 
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Hier ist der angekündigte Printables-Link:
ATX-Case aus dem 3D-Drucker
WIe man dem Text und der Überschrift entnehmen kann, ist das ganz noch im beta-Stadium, also feature complete aber nicht debuggt. Leider scheint der Temperaturfühler meines Druckers den Geist aufgegeben zu haben, und der neue ist zwar auf dem Weg - aber nicht vor Ende Mai hier. Die CAD-Datei findet ihr auch auf printables, viel Vergnügen.
 
Das Problem am Prusa Mini+ ist der K-Factor des linear advance, also die Korrektur des Drucks in der Nozzle beim Beschleunigen und Abbremsen des Druckkopfes. Den müsste ich mal einstellen, der scheint bei PETG ein anderer zu sein als bei PLA und der Mini und Mini+ sind da wohl sehr empfindlich. Mit PLA bekomme ich wunderbare 90°-Winkel, mit PETG habe ich dagegen Probleme mit zu viel Extrusion an den Ecken, also Verdickungen, wo es rechtwinklig sein sollte.
Wenn das eine Rolle spielt dann druckt man meiner Erfahrung nach mit etwas zu wenig Temperatur, probiere doch mal ein paar Grad drauf zu legen, dann wird das Zeug weniger viskos und geht konstanter durch die Düse.
 
Wenn das eine Rolle spielt dann druckt man meiner Erfahrung nach mit etwas zu wenig Temperatur, probiere doch mal ein paar Grad drauf zu legen, dann wird das Zeug weniger viskos und geht konstanter durch die Düse.
Dann habe ich wiederrum viel "Spinnenweben", wenn ich einfach nur die Temperatur anhebe. Prusa schlägt für deren PETG 250°C an der nozzle vor, was aus meinem Mini gefühlt 50% Fäden und 50% geplante Form produziert - bei knochentrockenem Filament. Ich bin mir ziemlich sicher, das mit dem retract und eben dem k-faktor noch etwas Einstellungsarbeit auf mich wartet.
 
Hast du mal ein anderes Filament ausprobiert? Aber ja, da hast du recht, das wird dann wohl noch etwas Arbeit, mit der Retraction habe ich gerade bei Bowden Feeds auch oft Stress gehabt.
 
Hast du mal ein anderes Filament ausprobiert? Aber ja, da hast du recht, das wird dann wohl noch etwas Arbeit, mit der Retraction habe ich gerade bei Bowden Feeds auch oft Stress gehabt.
Hab ich auch mit Tinmorry PETG. Der Druck in der Nozzle ist bei jedem Absetzen deutlich zu hoch, wenn der Drucker mit dem Druck fertig ist, fließen meist noch 40mm aus der Nozzle. Bei Tinmorry PLA ist das Problem quasi nicht da, PETG macht bei mir deutlich mehr Probleme.
 
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Zeit für ein update:
Screenshot 2023-06-15 100838.png


Der Holzboden ist mittlerweile rausgeflogen, stattdessen drucke ich jetzt vier große Teile, die in der Mitte von einer Spange unten und einer oben zusammengehalten werden. Die beiden Spangen werden durch den Boden miteinander verschraubt. Ich bilde mir ein, dass das reichen sollte.

Die Front wurde durch ein hexagonales Muster ersetzt, das direkt auf dem Druckbett aufliegt - die vorherige Version mit den erhabenen Öffnungen, die später in einer Plexiglasplatte versenkt werden, ist zu nervig zu drucken. Dabei verzieht sich jedes mal der Boden.

Der hintere Supportarm, der den Radiator 2/GPU-Radiator hält, wurde stabiler geformt - ich hatte mehrmals Probleme mit Verstopfungen und Spaghetti, die ich auf federn des gedruckten Teils beim Druckvorgang zurückführe.

Damit ergeben sich aktuell nur noch 3 Teile mit Supports, die man nach dem Druck entfernen muss: Der Radiatorhalter, der GPU-Radiatorhalter und der AGB. Damit bin ich ziemlich happy, bis auf den AGB könnte man die anderen Supports vielleicht auch noch loswerden, aber ich denke, das sie dort, wo sie sind, nicht schaden. Die gedruckten Gewinde im AGB sind etwas frickelig, wenn der Drucker nicht richtig eingestellt ist, kann es schnell passieren, das die nicht richtig funktionieren.

Ich würde die zugrundeliegende CAD-Datei natürlich auch gerne hier hochladen, aber mit 56MB sprengt sie etwas den Rahmen. Ihr müsste daher euch mit dem printables-Link weiter oben zufriedengeben, fürchte ich - da ist alles drin.

Für die Statistik: Ich habe mittlerweile ca 4.5kg PETG für prototypen verdruckt, alles Müll. :(
 
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