Ich habe ein Update in den Startbeitrag eingepflegt, primär nur ein Video, gefolgt von ein paar Screenshots. Diesbezüglich möchte ich hier ein paar "grobe Häppchen" einstreuen, für alle die keine Lust oder Zeit haben zumindest mal den Anfang des Videos zu schauen:
Der Auslöser für die Entwicklung eines eigenen Chips war die Tatsache, dass diese Art von Chip vorher nicht verfügbar war, zumindest nicht mit Fokus auf genau diese Art der Berechnungen (bzw. Teslas Ansprüche). Daraufhin holte Tesla sich 2016 Pete Bannon ins Boot. Pete Bannon war einst
Intel-Fellow, was quasi den höchsten erreichbaren Titel darstellt, war bei PA Semi tätig, und nach dessen Übernahme durch Apple zusammen mit Jim Keller an den A5- bis A9-Designs für iPhones. Kurz: Ein sehr fähiger Mann.
Dieser von Grund auf komplett neu entwickelte Computer (Hardware 3) erreicht aufgrund seiner Spezialisierung eine sehr viel höher Leistung als sein Vorgänger, der mit Nvidia zusammen entwickelt wurde. Der NNA (Neural-Network-Accelerator) ist daher auch um ein Vielfaches leistungsfähiger als eine "klassische" CPU oder eine GPU, wie man auf der folgenden Grafik sehen kann.
Das bedeutet quasi: Was bei anderen (Test-) Fahrzeugen anderer Hersteller ein komplett gefüllten Innenraum voller "klassischer" Computerhardware bedeutet, steckt alles (und noch mehr) in Teslas "kleiner" Hardware 3.
Außerdem ist das ganze System redundant aufgebaut. Egal ob eine Kamera ausfällt, eine Spannungsversorgung des Computers, oder einer der Chips, das Auto kann unbeeindruckt weiterfahren. Auch die Signalverarbeitung erfolgt daher redundant. Es müssen (ähnlich der Raumfahrt) immer beide Computer zum gleichen Ergebnis kommen, sonst erfolgt keine Ausführung. Wird dann ein "Befehl" ausgeführt, kann der Computer über alle möglichen Sensoren (Beschleunigung, Lenkwinkel usw) auch noch kontrollieren, ob die Ausführung korrekt erfolgt.
Hier noch was bzgl. Energieverbrauch:
Und zur Rechenleistung:
Die Angaben hier beziehen sich auf 1 Engine, und pro Chip gibts es 2. Und hier noch ein paar "Random-Screens":
Hier noch ein Vergleich der Leistung mit Nvidias Xavier:
Und zum Abschluss:
Dazu kommt natürlich auch noch die entsprechende Software. Klar denken manche User jetzt, dass das ja kein Problem für die Konkurrenz ist, solche Hardware zu entwickeln. Dazu sei aber gesagt, dass die Erfahrung mit dieser Art von Architektur einen großen Faktor ausmacht. Und die Software die auf Hardware 3 läuft, ist die gleiche die auch vorher auf Hardware 2.5 lief. Tesla hat also schon einige Jahre Erfahrungen sammeln können, bevor man HW3 entwickelt hat. Zumal der Aufbau einer solchen Komponente natürlich auch individuell von den restlichen Gegebenheiten abhängt. Welche Sensoren gibt es, wie viele davon, welche Daten genau liefern sie, usw. Wenn die Konkurrenz also nicht auf ein einheitliches [Hersteller übergreifendes] System setzt, muß sie - wenn man die beste Leistung und Effizienz haben will - auch individuelle [min. pro Hersteller, ggf. pro Modell/Klasse] Systeme entwickeln. Dazu kommt, dass der "Autopilot" von Tesla ja auch schon seit vielen Jahren (bzw. über 3? Milliarden Kilometer!) Daten sammelt.
Auch wird der aktuelle Chip noch in 14nm gefertigt, und die Entwicklung am Nachfolger hat schon vor mehr als 2 Jahren begonnen (und ist aktuell zu ca. 70% abgeschlossen).
Man darf also durchaus gespannt sein, wie groß der technologische Vorsprung hier tatsächlich ist, was genau es für den Praxiseinsatz bedeutet, und wann genau die anderen Autobauer hier aufschließen können.