Reformvorschlag: bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 Euro für jeden

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Ja, die Frage ist: Woher sie kommen und warum sie entstanden sind. Danach wirst du sehen, dass dieses Thema gar nicht so abwegig ist.
 
AW: Reformvorschlag: bedingungsloses Grundeinkommen von 1500 Euro für jeden

... sie ruehren daher, dass sich die Geld- von der Wertschoepfung durch die Realwirtschaft zu weit entfernt hat - eine Blase ist entstanden, die jetzt kollabiert (nebenbei ein Beweis dafuer, dass der Markt sich eben tatsaechlich selbst reguliert - mit mal mehr, mal weniger und diesmal mit mehr Kollateralschaden; ob man das will, ist eine andere Frage).

Wie kann ein bGE -bei dem ebendieses Prinzip in die Sozialsysteme eingebaut wird, naemlich Geld ohne Leistung zu verteilen- hier helfen ... ?
 
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Die Sache ist eher, dass viele ihr aufgeblasenes Geld in reale Güter gesteckt haben und mit dem Zusammenfall der Blase jetzt die reale Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird.
 
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Die Realwirtschaft kriselt, weil weniger virtuelles Geld unter den Konsumenten ausgeschuettet wird und dieser damit weniger teure (Konsum)Gueter anschaffen kann, ja. Das ist aber kein Fehler, sondern "nur" die Konsequenz aus einer ganzen Reihe von Fehlern.

Die Frage, wie ein bGE -das denselben Mechanismus darstellt, naemlich die Verteilung von Geld, ohne es an die Schaffung von Gegenwerten zu knuepfen- hier helfen kann, stellt sich damit aber unveraendert?
 
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Mir auch, ich dachte dass wir darüber schon einig waren. Ich würde den Ausgangsvorschlag gern modifizieren und anpassen, nur fehlt mir die Zeit dazu und ich glaub auch nicht dies hier zu diskutieren. Was aber eher an der Art des Forums, als an den Diskussionsteilnehmern liegt, die hier sehr gut sind(Mal ein Lob an die regelmäßigen Teilnehmer)
 
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... sie ruehren daher, dass sich die Geld- von der Wertschoepfung durch die Realwirtschaft zu weit entfernt hat - eine Blase ist entstanden, die jetzt kollabiert (nebenbei ein Beweis dafuer, dass der Markt sich eben tatsaechlich selbst reguliert - mit mal mehr, mal weniger und diesmal mit mehr Kollateralschaden; ob man das will, ist eine andere Frage).

Die Probleme der Politik resultieren eben genau daraus, dass man das eigentlich nicht will ;)

Wie kann ein bGE -bei dem ebendieses Prinzip in die Sozialsysteme eingebaut wird, naemlich Geld ohne Leistung zu verteilen- hier helfen ... ?

Z.B. in dem es den Konsum in weiten Teilen von der Wirtschaftsleistung entkoppelt.
Die aktuell angesprochenen Konjunkturmaßnahmen zielen darauf ab, eine Fortpflanzung der Krise über den Konsumenten zu verhindern, in dem man dafür sorgt, dass trotz Arbeitsplatzrisiko, reduzierter Arbeitszeiten,... weiter konsumiert wird. Es gibt wohl wenig, was in dieser Situation einen stärkeren Effekt erzielen könnte, als die Aussage "du kriegst einen nenneswerten Teil deiner Einkünfte weiterhin, egal was passiert"?
Auch die Entstehung der Krise aus einer Immobilienblase wäre sehr viel schwerer gewesen:
Wenn ich sichere Einkünfte habe, passiert es nicht mehr ganz so schnell, dass ich meinen Kreditverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.

Und zu guter letzt bedingt natürlich ein Ansatz, dass Arbeit im heutigen Sinne extrem verteurt (weil das alte Argument "arbeite oder vegetier vor dich hin" nicht mehr gilt und man -je nach Aufgabe- schon mit nenneswerten Summen beeindrucken muss), auch eine Verschiebung in der Bedeutung einzelner Werte: Rohstoffe, Immobilien, Firmen,... - alles, was starken Schwankungen unterliegen oder Grundlage für eine Blase sein kann, bleibt weitesgehend unbeeinflusst. Arbeitskraft/Löhne muss aber ein viel größerer Wert beigemessen werden, als zur Zeit. Da Arbeitskraft aber eine reale Sache und denkbar ungeeignet für Spekulationen ist, bedeutet das auch, dass ein größerer Teil des Finanzvolumens auf krisensichere Bereiche konzentriert ist. Das nicht unerhebliche Volumen des Grundeinkommens selbst befindet sich sogar in der Hand des startes. Somit wird das gesamte System träger und weniger anfällig für Spekulationsblasen.
(Parallelen zum theoretischen Sozialismus lassen sich imho ziehen)
 
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Die Probleme der Politik resultieren eben genau daraus, dass man das eigentlich nicht will ;)

Die Probleme der Politik resultieren eher daher, dass man von allem etwas will. Ein wenig Blase zum Abschoepfen hier, ein wenig Regulierung da.

Z.B. in dem es den Konsum in weiten Teilen von der Wirtschaftsleistung entkoppelt.

Das bedeutet uebersetzt nichts anderes, als Konsum von Produktion abzukoppeln. "Es" muss aber erst von "denen" produziert werden, ehe "es" von "denen" konsumiert werden kann. Selbst wenn man die oekonomischen Auswirkungen eines bGE ignoriert (was schon schwer genug ist), wuerde es trotzdem nicht funktionieren - weil niemand, jedenfalls aber nicht mehr genuegend Menschen in der Landwirtschaft, weiten Teilen der Dienstleistung (Klos putzen ist auch eine ...) etc arbeiten wuerde - wir aber auch kein Volk von Bildhauern und Aktmalern sein koennen.

Dass ich es fuer oekonomisch nicht darstellbar halte (Konsumsteuer treibt Lebenshaltungskosten, "Reichensteuer" ist nicht nachhaltig), hatte ich ja schon geschrieben.

Und das wir EU-Mitglied sind und in der EU Freizuegigkeit (und damit meine ich nicht sie sexuelle) gilt, sollte in dem Kontext auch beachtet werden.

Unterm Strich ist fuer mich ein bGE als gesellschaftliches Modell in einer Nicht-Gene-Roddenberry-Welt illusorisch und als Rezept zur Krisenbewaeltigung voellig fehl am Platz.
 
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Das bedeutet uebersetzt nichts anderes, als Konsum von Produktion abzukoppeln. "Es" muss aber erst von "denen" produziert werden, ehe "es" von "denen" konsumiert werden kann. Selbst wenn man die oekonomischen Auswirkungen eines bGE ignoriert (was schon schwer genug ist), wuerde es trotzdem nicht funktionieren - weil niemand, jedenfalls aber nicht mehr genuegend Menschen in der Landwirtschaft, weiten Teilen der Dienstleistung (Klos putzen ist auch eine ...) etc arbeiten wuerde - wir aber auch kein Volk von Bildhauern und Aktmalern sein koennen.

Wir können aber ein Volk von hochbezahlten Kloputzern, Landwirtschaftshelfern und knapp kalkulierenden Musikern sein ;)
Ich geb zu, dass die Auswirkungen weitreichend und aktuell nicht überschaubar sind, aber es wäre interessant, was bei rauskommt.

Dass ich es fuer oekonomisch nicht darstellbar halte (Konsumsteuer treibt Lebenshaltungskosten, "Reichensteuer" ist nicht nachhaltig), hatte ich ja schon geschrieben.

Zu mindest bei der Konsumsteuer hab ich da meiner Erinnerung nach auch zugestimmt.

Und das wir EU-Mitglied sind und in der EU Freizuegigkeit (und damit meine ich nicht sie sexuelle) gilt, sollte in dem Kontext auch beachtet werden.

Da sowieso.
Zwei grundverschiedene Systeme -und bGe würde das System grundlegend umkrempeln- können nicht frei interagieren und dabei beide überleben, das haben Sozialismusansätze eindrucksvoll bewiesen.
Wenn ein besseres (?) System aufgrund seiner schlechten Umgebung keine Chancen hat, sollte man nicht das System wegschmeißen, sondern sich Gedanken über die Umgebung machen ;)

Unterm Strich ist fuer mich ein bGE als gesellschaftliches Modell in einer Nicht-Gene-Roddenberry-Welt illusorisch und als Rezept zur Krisenbewaeltigung voellig fehl am Platz.

Roddenberry muss es für bGe imho nicht sein (Marktwirtschaft z.B. passt gut dazu, Kapital spielt schon im Wort eine größere Rolle, als in der ganzen Föderation), aber mit letzterem hast du sicher Recht: Große Änderungen muss man dann tätigen, wenn es bergauf geht.
Also erst am Ende einer Krise. Wenn man sich über die Art dieser Änderungen einig ist, kann man aber ggf. den Anstrengungen bei der Krisenbewältigung einen zweiten Sinn geben. (um mein Lieblingsbeispiel zu geben: Wenn man sich einig ist, dass die rumänische Autoindustrie besser gestellt werden sollte, kämpft man mit Abwrackprämien gegen die Krise. Wenn man sich einig ist, dass die heimische Wirtschaft gestärkt und die Ölimporte nachhaltig gesenkt werden sollten, fördert man statt dessen den Bau von alteranativen Kraftwerken)
 
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