Meine Güte, ihr dreht euch im Kreis. Macht's euch einfacher; Wer verdient mehr Schutz, wer braucht mehr Schutz? Mensch oder Firma?
Die Argumente dazu habt ihr hundertfach ausgetauscht.
Es ist also ok, dass jemand anonym über eine Firma behauptet, deren Chefs würden permanent sexuelle Grenzen überschreiten und/oder Mitarbeiter mobben?
Ohne das belegen zu müssen? Ohne der Firma die Chance zu geben, dazu Stellung zu beziehen?
Nein. Das ist nicht ok. Wer solche Behauptungen aufstellt, der soll auch dazu stehen. So kann man CEOs zu Fall bringen, wenn sich die Behauptung bewahrheitet. Und wenn man nicht belegen muss, reicht dann eine Meute (-> Shitstorm) ehemaliger anonym auftretender Mitarbeiter, die das einfach mal so behaupten, um es der Firma oder der Person reinzuwürgen? Das wäre ziemlich krass, meinst Du nicht?
Es ist ein extrem scharfes Schwert, das eben auch zum Missbrauch einläd.
Ach, kriegst du ne Zulage fürs Maulhalten? Geld gibt dir dein Chef im Austausch für deine Lebenszeit(!). Da diese nicht wiederkommt, ist es ja wohl das Mindeste, den ausgehandelten Lohn dafür zu erhalten.
Wenn Du Deine Anstellung so siehst, dann möchte ich Dich nie als meinen Mitarbeiter haben. Das ganze sollte ein einvernehmliches Geben und Nehmen sein, kein sich gegenseitig Ausnutzen.
Klar kommt das viel zu oft vor, dass die Firma ihre Mitarbeiter ausnutzt und nicht angemessen behandelt. Aber man ist ja frei, jederzeit zu gehen, wenn man das nicht will. Und man kann auch gerne *mit seinem Namen* die Firma kritisieren. Wer recht hat, muss sich nicht hinter einer Anonymität verstecken.
Der Klarname hilft aber bei der rein "inhaltlichen Aufarbeitung" auch nicht weiter. Wenn man glaubhaft machen kann das man da gearbeitet hat, in der jeweiligen Tätigkeit oder sich im Bewerbungsverfahren befand, dann ist das ausreichend zur Glaubhaftmachung. Ein Klarname trägt dann rein gar nichts mehr zu diesem Sachverhalt bei.
Es geht darum, dass er seine Identität im zweifelsfalle (also im Falle einer Klage) offen legen muss. Es geht nicht darum, dass jede Bewertung sofort mit öffentlich gezeigtem Klarnamen erfolgen muss.
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