In meinem Fall sprech ich eher von einem privaten Datengrab, da hab ich alles lieber auf der HDD die dann nochmal eine Kopie hat.
Aber mir ist es tatsächlich schon aus verschiedenen Gründen passiert, dass Dinge nicht mehr angezeigt wurden, konnte ich dann mit diversen Tools wenigstens wiederherstellen.
Auch wenn sie eingehen sollte ist es wenigstens noch möglich da Daten runterzuholen. Um meine Filmsammlung gehts dabei weniger, aber doch die privaten Fotos und Videos von der Familie.
Auch Festplatten per Se durfte ich schon mal reparieren (Kontroller getauscht oder den Motor), in dem Fall für die Kriminalpolizei. Das wär dann mit SSD natürlich nicht gegangen.
Ist aufwendiger, aber mit SMD-Löttechnik auch möglich. Üblicher ist es bei defekten SSDs meinem Wissen nach, direkt die Flash-Chips auszulesen, wenn deren Ansteuerung das zeitliche gesegnet hat. Da gibt es mittlerweile etablierte Verfahren für und der Aufwand dürfte gar nicht mal so viel größer sein als bei einem Komplettumbau wegen defektem Aktuator. Nur dass kann man die benötigte Technik halt nicht in Form eines Spenderlaufwerks günstig privat kaufen, sondern braucht dann zwingend einen professionellen Datenretter. Erst wenn es die Speicher-Chips selbst erwischt, sind die Daten tatsächlich weg – und dann wegen dem internen RAID 0 und/oder de Verzeichnissinformationen möglicherweise auch alles >4 KiB auf einmal. Andererseits ist Flash ziemlich haltbar, solange nicht geschrieben wird und keine externen Stromschläge rankommen. Der geringeren Gefahr eines Totalschadens bei HDD-Speicherausfall steht hier die viel größere Gefahr gegenüber, dass es überhaupt zu z.B. einem Headcrash kommt, der immer auch einen Teil der Daten mitnimmt. (Im Worst Case die ganze Platter-Seite, wenn er noch langsam in die Parkposition schleift.)
Wobei ich dahinter generell ein gigantisches Fragezeichen machen würde. Ob das Gleitlager eine HDD nach 10-30 Jahren noch anspringt oder ob sich das Öl verflüchtigt bzw. verfestigt hat, ist mehr als nur ungewiss. HDDs mit Kugellager sind mit der legendären IBM Deathstar aus der Mode gekommen, die durch ihr Gleitlager auch schnell das zeitliche gesegnet hat (aber leise waren die Dinger, das glaubte man damals garnicht und auch gleichzeitig so schnell sowie günstig. Meine 45TB hat mich 350DM gekostet).
Mit 30 Jahren durchgängigen Stillstand kann ich auch nicht dienen, aber schon länger nicht genutzte HDDs mit einem Gesamtalter von 30 Jahren habe ich schon gestartet. Ohne Probleme. Die können sich kein leicht flüchtiges Öl erlauben, das würde ja schon sehr früh anfangen die Platter zu verschmutzen, und einer sich mit der Zeit entwickelnden Klebrigkeit steht die enorme Motorleistung gegenüber. So ein Platter-Stack ist nicht leicht und soll binnen Sekunden auf z.B. 7.200 U/min beschleunigt werden. Das braucht ordentlich Power; relativ zur Masse (und damit zur nötigen Auflagefläche der Lager und der möglichen Klebkraft) vollbringen Festplatten hier eine größere Leistung als beispielsweise PKW-Motoren – und wenn die sich nach 30 Jahren nicht anwerfen lassen, liegt es eher selten am Lager. (Es sei denn, es rostet. Bei HDDs eher unwahrscheinlich.)
Ich würde nicht darauf wetten, dass sich nach 30 Jahren das Öl noch einmal so gleichmäßig verteilt, dass ein weiteres Jahr Nutzung bei normal-niedrigem Verschleiß möglich wäre. Aber wenn ein Datenspeicher 30 Jahre ohne einen einzigen Zugriff in der Ecke rumlag, dann wird wohl auch keine große Aktivität mehr damit geplant sein. Wer seine Laufwerke solange rumliegen lässt, wird die Daten vermutlich eher durch Verlust passender Schnittstellen am PC verlieren denn durch Lagerschäden.
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