@jadiger Das ist korrekt, nur Intel hat es stillschweigend akzeptiert...für den längeren Balken im Review😉
Jein. Der Vorwurf an Intel, das zu dulden, besteht seit langem und zu Recht.
Aber ob der Balken dadurch nennenswert länger wird, hängt vom Test und dem Bezugspunkt ab. Gegenüber "Baseline" 125 W/188 W mit CEP? Ja, Daves ersten Messungen zu Folge deutlich. Bislang wurde aber, auch von Intel-Mitarbeitern, PL1 = PL2 = 253 W kommuniziert und CEP war gar kein Thema. Also das, was jetzt unter "Extreme" zu laufen scheint. (bisherige Extreme-Empfehlungen wurden dem Namen eher gerecht.) Dieser Rahmen reicht z.B. in den meisten Spielen aus, damit ein xx900K nahe am oder im Taktlimit arbeitet. Dass die Mainboard-Hersteller darüber hinaus echte Extreme praktizieren, auf 4.096 W aufrotzen und zusätzlich die Kernspannung erhöhen, davon hat Intel kaum bis gar keine höheren Spiele-Benchmarks bekommen (in Anwendungen bringt es etwas mehr, weil die E-Cores sich austoben dürfen). In vielen Fällen hat der Ruf Intels sogar darunter gelitten (siehe dieses Forum), denn natürlich sind viele PC-Zusammenstellungen überhaupt nicht auf die resultierende Abwärme ausgelegt und werden dann zumindest laut, laufen aber wegen Throtteling zum Teil sogar langsamer. Aber auch das wurde von Intel geduldet respektive man sollte vielleicht einfach sagen: Intel war es schlichtweg egal, was die Mainboard-Hersteller machen. Im positiven wie im negativen hatten die freie Hand. Beispielsweise Asrock hat die auch genutzt, um günstige Boards auf 180 W und weniger zu begrenzen; Gigabyte hat bei vielen Platinen
@Default Boost-Takt-Limits aktiv, die trotz "4.096 W"-Power-Limit die CPU über Taktgrenzen in annehmbare Bahnen leiten. Asus hat die schärferen Profile eine Zeitlang erst geladen, wenn XMP >Spec aktiviert wurde – also wenn der User sich zum OC des RAM-Controllers über Intel-Spec hinaus entschieden hat, was in seriösen CPU-Tests nicht der Fall sein wird.
Die Mainboard-Hersteller haben unserer Einschätzung nach (Stellungnahme bekommt man dazu nicht) also nicht an der Leistung von Intel-CPUs geschraubt. Sondern eher an ihrem eigenen Tuning-Ruf: Wenn Gibasmusirocte ab Werk 1,5 V Vcore und >>500 W Power "Limit" einstellt, dann muss der geneigte DAU nur noch den Multiplikator hochdrehen und schon läuft sein System viel schneller. "Ohne Probleme, ohne Aufwand, ist schließlich ein Gibasmusirocte." Und diese Strategie hat Erfolg, selbst hier im Forum werden regelmäßig Platinen für unproblematisches OC-Verhalten gelobt, bei denen man vieles auf "auto" lassen kann.
War schon um das Jahr 2000 rum so...
Als Intel unbedingt als erstes die 1ghz Marke knacken wollte
Mussten alle zurückgerufen werden weil nicht stabil..
Dachte man lernt aus Fehlern, Intel wohl nicht
Nach dem Sie den Fehler immer wieder machen, siehe meinen Beitrag oben, lernen die wohl nicht dazu
Zurückgerufen wurde der 1,13 GHzler, die 1 GHz dagegen waren stabil und wurden regulär verkauft. Intel wähnte sich damals in einem gleichmäßigen Schlagabtausch, wurde dann aber überrumpelt:
Athlon 700 => Pentium III 733 => Athlon 750 => Pentium III 800 => Athlon 850 => Pentium III 866
wurden alle einzeln vorgestellt, alle paar Woche hat jemand mit seiner "neuen" CPU die Konkurrenz überflügelt. Real lagen die Steppings natürlich längst alle "in der Schublade" bereit für genau diesen Zweck. Auf Seiten Intels noch 933 und 1000, die Konter zu AMDs 900 und 950. AMD hat diese dann aber einfach am gleichen Tag sowie oben drauf noch den Athlon 1.000 vorgestellt und Intel stand mit runtergelassenen Hosen da. Um nicht "nur gleichzuziehen" hat man drei Tage später direkt bis zu 1,13 GHz versprochen. Aber nur die 1 GHz waren fertig und liefen stabil. Ich glaube, der weniger beachtete 1,10er* blieb auch noch am Markt, aber die 1,13-GHz-Ausgabe musste höchstpeinlich zurückgezogen werden. Erst 11 Monate später mit überarbeiteter Fertigung konnte man den in stabil verkaufen; bis dahin hatte AMD längst selber vorgelegt. (Wenn auch nur für neue Mainboards.*) Für die heutige Zeit hat Intel daraus offensichtlich gelernt, nie schnell zu reagieren, sondern selbst Berichte über instabile oder schadennehmende CPUs über Monate hinweg auszusitzen.
*: Ja, das ist so lange her, dass AMD diejenigen waren, die zu Mainboard-Wechseln zwangen, während Intel jahrelang Aufrüst-CPUs für alte Plattformen nachgeschoben hat. Auch bei der elektrischen Leistung waren die Rollen damals noch vertauscht – der 1 GHz Pentium lief mit unter 29 W, dem 1,13 GHzler sollten 33 W bei 1,8 V reichen, der Athlon 1000 setzte bei gleicher Spannung die 65-W-Brechstange um. Und damals waren das mangels effektiver Sparmaßnahmen keine Peak-Werte, sondern eine alltagsrelevante TDP, die zudem mit Kühlerchen im 100-g-Bereich und 40 bis 50 mm kleinen Lüftern abgeführt werden sollte. Aber kaum jemand nahm es den günstigen, flotten Athlons übel – woraus Intel leider eine Lektion für die nächste Pentium-Generation lernte.
PCGH Plus: Warum brauchen CPUs unterschiedlicher Hersteller verschiedene Mainboards? Wir blicken zurück auf die lebhafte Entwicklung der späten 90er.
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