[HowTo] politisch relevante Rohre unter Wasser trennen (Nord Stream)

ruyven_macaran

Trockeneisprofi (m/w)
Da "Seemansgarn" im Ukraine-Thread unerwünscht ist:
Hier ein neuer rund um die Reste von Nord Stream. Das heißt um Schiffsverkehr in der Ostsee, um Unterwasserarbeiten, um internationale Sabotageakte.

Aber bitte weiterhin Fakten- und Logik-basiert, das hier ist nicht das Unterforum für kreative Märchen und krude Anschuldigungen. Sowas wird, gerade zu dem Thema, schon mehr als genug verbreitet und mein Ziel ist, sich stattdessen über die Wissensgrundlagen auszutauschen, die eigentlich jeder haben sollte, um Bullshit als solchen zu erkennen.


Aber jedes Boot gibt doch eine Kennung oder nicht ? Würde es nicht auffallen wenn nahe den Detonationsstellen, vorher ein Boot paar Stunden ausgeharrt hat ?

Nur Schiffe mit Transponder machen das. Bei kleinen Yachten sind die unüblich und vorgeschrieben sind sie laut Wiki überhaupt nur für Berufsschifffahrt und auch erst ab BRZ 300 (Größenbeispiel). Alles andere wird natürlich in der Regel auch vom Radar erfasst, ist aber nicht namentlich bekannt und vor allem gibt es afaik keine dauerhaften Radaraufzeichnungen für die gesamte Ostsee. Man kann also nicht rückwirkend sagen, wer sich "verdächtig lange nahe der Detonationsstelle" aufgehalten hat.

Und vorab war es halt keine Detonationsstelle. Schiffe verbleiben aber alle naslang irgendwo aus diversen Gründen längere Zeit an einer Position. Erst recht private Skipper, die wortwörtlich machen, worauf sie gerade Bock haben. Einzig dass sie das in dem Fall über einer Pipeline in der Nähe einer Munitionsverklappungsstelle bei 70 m Tiefe gemacht haben, wäre bei einem langen Aufenthalt einer kleinen Yacht ungewöhnlich. Normalerweise suchen die näher an Land Schutz und gehen vor Anker, anstatt auf der Stelle zu dampfen. Aber im Sommer sind hunderte Yachten auf der Ostsee unterwegs. Da kann niemand auch nur einen Bruchteil näher betrachten, nur weil mal was auf den ersten Blick schwer erklärliches erscheint.


Das mit dem bestbewachten Meer ist nur eine Mär! Was stimmt ist, dass es da mal jede Menge an Sonarbojen gab und sicherlich noch gibt. ;)

In dem betreffenden Seegebiet ist so viel Action, dass man das schlicht nicht kontrolliert bekommt. Und eine 12m Yacht ist alles andere als ein großes Fahrzeug

Hier mal eine Karte, die die Intensität des dortigen Schiffsverkehrs darstellt. Dazu links im Menü die DensityMap auswählen.


Und da sind nur die großen drauf, die einen Transponder haben, keine Yachten. Wer sich einen Eindruck machen will, wie normal stehende Schiffe sind, kann übrigens im Vessel Filter auch nur anchored anzeigen lassen.
 
Ich fand (falls das noch nicht gepostet wurde) das Video hier interessant:
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Insbesondere die Aussage des Experten dass man erstens sowas als Profi definitiv machen kann ohne dass es eine Chance gibt dass es auffällt bevor das Gas oben aus dem Meer blubbert und zweitens dass die Methode die benutzt wurde ("parke ein Shitload an Sprengstoff drauf und bolze ein Pipelinestück hart in den Meeresgrund") nahezu danach schreit dass man es absichtlich für alle und jeden provokativ sichtbar gemacht hat.
 
"14-15 kg Minimum"? Ich bin grad stolz auf die 20 kg, die ich geschätzt habe :ugly: . Aber der Interviewer nervt etwas mit seiner Eskalations- und Sensationsgeilheit.

In Anbetracht der im Video vorgebrachten These, es wären zwei Ladungen pro Anschlagsstelle gewesen: Hat dazu jemals jemand etwas gehört, ob man das auch akustisch oder seismisch hätte bestätigen können, wie viele Explosionen es waren und ob man das hat?
Ich frag mich nämlich in Anbetracht der klar überdimensionierten, aber keineswegs einheitlichen Zerstörung (die ersten Untersuchungen hatten ein Leck von 8 m gefunden -mutmaßlich das größte in dieser Untersuchung-, später wurde das größte mit 50 m Unterbrechung angegeben), ob Sekundärexplisionen durch benachbarte Munition ausgeschlossen werden können? Und auf einen Schaden welcher Größe sich die weit verbreitete Angabe von "500 kg TNT-Äquivalent" bezieht?
 
Kann man sich auch mal zu gemüte führen....
Gibts auch irgendwo mit deutscher Sync.:
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Also, auf nTV gibt es jetzt Bilder von dem Boot und eine Einschätzung von einem Kampfschwimmer.


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Da hier über die Sprengung von NS und die Hintergründe diskutiert wurde, könnte diese Info als Ergänzung interessant sein.


"LONDON/FRANKFURT, 4. April – Die deutschen Versicherer Allianz und Munich Re haben die Deckung für die beschädigte, von Russland kontrollierte Gaspipeline Nord Stream 1 erneuert, sagten fünf Quellen mit Kenntnis der Angelegenheit,"
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hier über die Sprengung von NS und die Hintergründe diskutiert wurde, könnte diese Info als Ergänzung interessant sein.


"LONDON/FRANKFURT, 4. April – Die deutschen Versicherer Allianz und Munich Re haben die Deckung für die beschädigte, von Russland kontrollierte Gaspipeline Nord Stream 1 erneuert, sagten fünf Quellen mit Kenntnis der Angelegenheit,"
Dann muss ja zwangsläufig Geld aus der RU geflossen sein, denn die Betreibergesellschaft von NS1 ist die Nordstream AG die mehrheitlich Gazprom gehört. Der russische Staat besitzt die Aktienmehrheit 50 plus % und der Sitz ist St. Petersburg.
Spricht eigentlich eindeutig dafür, das die RU die Pipeline zerstört hat.
 
Die Parteien, die nach allen Wahrscheinlichkeiten in den nächsten 10 Jahren die Mehrheit bei Wahlen erreichen können, um/und eine Regierung stellen zu können.
Sowohl SPD/Grüne/FDP als auch CDU haben das so öffentlich verkündet, das sollte auch für die engstirnigsten von der Wahrnehmung reichen.
Die Linken spielen wohl eh keine Rolle mehr, und mit den Schmuddelkindern von der AfD will so überhaupt keiner.
 
Ich fand (falls das noch nicht gepostet wurde) das Video hier interessant:
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Auf jeden Fall. Ich finde das ist die beste Zusammenfassung und Bewertung zum Thema.

- militärisches Vorgehen
- Profi-Taucher und Equipment notwendig
- Unmengen an Spezial-Sprengstoff
- ... u.n.v.m.

Anbei, um das Thema aktuell rund zu machen, den letzten Aufgriff des Themas auf dem selben Kanal:

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Auch sehr interessant, denn hier werden die aktuell kommunizierten Versionen zur Sabotage aufgegriffen und versucht diese bewertbar zu machen.
 
Dann muss ja zwangsläufig Geld aus der RU geflossen sein, denn die Betreibergesellschaft von NS1 ist die Nordstream AG die mehrheitlich Gazprom gehört. Der russische Staat besitzt die Aktienmehrheit 50 plus % und der Sitz ist St. Petersburg.

Sollten es mittlerweile nicht deutlich mehr sein? 50% hatten sie beim Bau, aber im letzten Jahr wollten die westlichen Partner alle ihre Anteile abstoßen und es gibt ja nun nicht so wahnsinnig viele Kaufinteressenten.

Spricht eigentlich eindeutig dafür, das die RU die Pipeline zerstört hat.

Die Logik musst du mir mal erklären:
"Russland zahlt für eine Aufrechterhaltung des Versicherungsschutzes"(was auch immer das bei einem Haufen Schrott bedeutet) ====> "Russland hat die Pipeline zerstört"

Ich seh irgendwie gar keinen Bezug zwischen beiden Aussagen.
 
Lange nichts zum Thema gelesen. Allerdings...

Ein Schlüsselmoment in dieser Chronologie war ein Treffen Ende März 2022. Vertreter aus St. Petersburg, dem Hauptsitz von Gazprom, hatten die Geschäftsführung von Gazprom Germania nach Berlin bestellt. Sie wurden darüber informiert, dass Gazprom Germania nun einer weitgehend unbekannten Firma unterstand, die von einem Moskauer DJ als Strohmann geführt wurde.

Der verdeckte Plan bestand darin, Angst vor einem Zusammenbruch der Gasversorgung im kommenden Winter zu schüren [...]
 

... nur gibt es leider keinen Aufschluss über die Täter. Es ist schon bemerkenswert wie scheinbar uninteressiert nach den anfänglichen Ankündigungen das Thema behandelt wird. Mit Glück haben die Schweden ihre Ankündigung nicht vergessen:

"Die letzte Meldung von Ljungqvist ist wenige Tage alt. Die schwedische Staatsanwaltschaft wolle den Fall möglichst bis Jahresende abschließen. Das bedeutet laut Ljungqvist "den Fall entweder abzuschließen oder Anklage gegen jemanden zu erheben". Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte er die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden, ohne Details zu nennen."

Warten wir was da noch kommt.

Dieser Terroranschlag verursachte wissentlich nicht nur wirtschaftlich extremen Schaden, sondern auch die Umwelt wurde könnte massiv geschädigt worden sein: "Das innerhalb von einer Woche ausgetretene Gas entspricht 32 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes des gesamten Königreiches Dänemark. Die Explosionen und das ausströmende Gas haben außerdem 250.000 Tonnen mit Schwermetallen kontaminiertes Sediment aufgewirbelt. Einen Monat braucht die unterseeische Giftwolke, bis sie sich wieder auf dem Grund absetzt. Laut einer Forschergruppe der Universität im dänischen Aarhus könnten die Folgen für Tiere und Pflanzen in der Bornholmsee verheerend sein. Dort ist die Kinderstube des Dorsches und dort lebt eine große Population Schweinswale."

 
Gar nichts, denn sonst hätte er ja was gesagt.

... man muss die Quellen schon lesen, dann wüsste man was er gesagt hat: "Die schwedische Staatsanwaltschaft wolle den Fall möglichst bis Jahresende abschließen. Das bedeutet laut Ljungqvist "den Fall entweder abzuschließen oder Anklage gegen jemanden zu erheben"
 
... man muss die Quellen schon lesen, dann wüsste man was er gesagt hat: "Die schwedische Staatsanwaltschaft wolle den Fall möglichst bis Jahresende abschließen. Das bedeutet laut Ljungqvist "den Fall entweder abzuschließen oder Anklage gegen jemanden zu erheben"
Und das ist eben nichtssagend.
 
... nur gibt es leider keinen Aufschluss über die Täter. Es ist schon bemerkenswert wie scheinbar uninteressiert nach den anfänglichen Ankündigungen das Thema behandelt wird. Mit Glück haben die Schweden ihre Ankündigung nicht vergessen:

"Die letzte Meldung von Ljungqvist ist wenige Tage alt. Die schwedische Staatsanwaltschaft wolle den Fall möglichst bis Jahresende abschließen. Das bedeutet laut Ljungqvist "den Fall entweder abzuschließen oder Anklage gegen jemanden zu erheben". Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte er die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden, ohne Details zu nennen."

Warten wir was da noch kommt.

Dieser Terroranschlag verursachte wissentlich nicht nur wirtschaftlich extremen Schaden, sondern auch die Umwelt wurde könnte massiv geschädigt worden sein: "Das innerhalb von einer Woche ausgetretene Gas entspricht 32 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes des gesamten Königreiches Dänemark. Die Explosionen und das ausströmende Gas haben außerdem 250.000 Tonnen mit Schwermetallen kontaminiertes Sediment aufgewirbelt. Einen Monat braucht die unterseeische Giftwolke, bis sie sich wieder auf dem Grund absetzt. Laut einer Forschergruppe der Universität im dänischen Aarhus könnten die Folgen für Tiere und Pflanzen in der Bornholmsee verheerend sein. Dort ist die Kinderstube des Dorsches und dort lebt eine große Population Schweinswale."


Der Bau von Nord Stream 1 und 2 hat sehr, sehr, sehr, sehr viel mehr Sediment aufgewirbelt, ohne dass es außer sogenannte "Ökospinner" irgendwen interessiert hätte, das von Putin nach dem Exportstop einfach in die Athmosphäre geblasene Methan dürfte deutlich mehr gewesen und welcher wirtschaftliche Schaden bitte? Bald ein Jahr später hat die intakte Röhre von Nord Stream genauso viel Wirtschaftsleistung erbracht, wie die drei getroffenen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich das mittelfristig nochmal ändern dürfte.

An dieser Stelle die Erinnerung, dass dieser Thread hier
[/qUOTE]Fakten- und Logik-basiert[/qUOTE] und
nicht das Unterforum für kreative Märchen und krude Anschuldigungen
ist. Wer sich nicht daran hält, wird von der Moderation hoffentlich auf Offtopic hingewiesen.
 
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