Blog Does history repeat itself?

PCGH_Carsten

Ex-Redakteur
[Original vom 15. Februar 2007]

Heute sind mir zum ersten Mal einige Parallelen zu der Zeit vor vier Jahren bewußt geworden:

Rückblende, Herbst 2002: Nvidia baut die GPU für die erfolgreiche MS-Konsole “Xbox” und hat gerade mit der GF-4-Reihe ein mittelprächtiges Upgrade der GF3 hingelegt - nur die Anzahl der Vertexshader und der Takt wurden erhöht. Ati präsentiert zu diesem Zeitpunkt mit einem Paukenschlag die Radeon 9700 Pro. Diese überrascht viele Experten mit enormer Leistungsfähigkeit (Faktor 2 und mehr gegenüber der GF-4-TI sind eher die Regel als die Ausnahme), hoher Bildqualität - besonders der anisotrope Filter und das MSAA wurden gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert - und stark erhöhter Bandbreite und Taktrate. Dabei kann sie ihren größten Vorteil zum Zeitpunkt des Erscheinens noch gar nicht ausspielen: Sie unterstützt Direct3D 9, welches erst zum Jahreswechsel 2002/2003 den Beta-Status verläßt. Leider krankt das im bewährten 150-Nanometer-Prozess hergestellte, mit bis dato für unwahrscheinlich gehaltener, neunstelliger Transistorzahl GPU-Monster noch an Treiberproblemen.

Nvidia scheint völlig überrumpelt und kann im Frühjahr 2003 nur mit einer Geforce FX kontern, die nach den Gerüchten um einen neuen Superchip die meisten Spieler enttäuscht - enorm lauter Lüfter (”der Fön”), hohe Leistungsaufnahme, extrem heiß und nicht bedeutend schneller als die 9700p.

Schnitt: Herbst 2006: Ati entwickelte die GPU für die erfolgreiche MS-Konsole “Xbox360″ und hat gerade mit der X1900-Reihe ein mittelprächtiges Upgrade der X1800er-Karten hingelegt - Nur die Pixel-Shader-Leistung wurde erhöht. Nvidia präsentiert zu diesem Zeitpunkt mit einem Paukenschlag die Geforce 8800 GTX. Diese überrascht viele Experten mit enormer Leistungsfähigkeit (Faktor 2 und mehr gegenüber der X1950 XTX sind eher die Regel als die Ausnahme), hoher Bildqualität - besonders der anisotrope Filter und das MSAA wurden gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert - und stark erhöhter Bandbreite und Taktrate. Dabei kann sie ihren größten Vorteil zum Zeitpunkt des Erscheinens noch gar nicht ausspielen: Sie unterstützt Direct3D 10, welches erst zum Jahreswechsel 2006/2007 den Beta-Status verläßt. Leider krankt das im bewährten 90-Nanometer-Prozess hergestellte, mit bis dato für unwahrscheinlich gehaltener, nahe zehnstelliger Transistorzahl GPU-Monster noch an Treiberproblemen.

Ati scheint völlig überrumpelt und kann im Frühjahr 2007 nur mit einer Radeon X2900 XTX FX kontern, die nach den Gerüchten um einen neuen Superchip die meisten Spieler enttäuscht - enormer Lüfter, hohe Leistungsaufnahme, extrem heiß und nicht bedeutend schneller als die Geforce 8800 GTX.

Zugegeben, der letzte Satz ist eine Spekulation, die hoffentliche nicht eintreten wird. Zudem gibt es einen wichtigen Unterschied: Im Gegensatz zur GFFX 5800 Ultra, welche nur ein halb so breites Businterface wie die 9700p aufweist, wird Ati mit dem R600 und 512 Bit ein deutlich breiteres Interface als die Geforce 8800 GTX bringen. Das hat der eilig hinterhergeworfenen FX5900 vor vier Jahren allerdings auch nicht geholfen…

So sah die damals bekannte Vorstellung einer R600-Karte aus:
r600_oem-1.jpg

R600 OEM
 
Interessant..

Vielleicht wiederholt sich das Ganze ja mit dem Erscheinen des RV870 erneut. Was ich bisher darüber gelesen habe, hat mich überzeugt..
Mal schauen.. ;)
 
Zurück